FFw. Fitzen


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Handdruckspritze

Museum

Eine Feuerspritze oder Handdruckspritze ist eine mit Muskelkraft betriebene Feuerlöschpumpe, welche zur Brandbekämpfung verwendet wird und nicht, wie landläufig oft angenommen wird, ein Strahlrohr zur Wasserabgabe.


Nach Aussage unseres Ehrenmitgliedes Heinrich Wulff sen.( † ), der die Fitzener Handdruckspritze in seinerJugend noch erlebt hatte, war die Fitzener Spitze bereits rot lackiert und fest auf einen zweirädrigen Karren aufgebaut.
Zu Einsätzen innerhalb des Dorfes wurde sie geschoben, zu Einsätzen in Büchen-Dorf wurde sie per Pferd gezogen.

Unsere Spritze saugte das Wasser selber an. Was nicht selbstverständlich ist, da es zu dieser Zeit auch noch Spritzen gab in die das Löschwasser mit Eimern eingegossen werden muste !

Zur Abgabe des Wassers war die Spritze mit zusammenkuppelbaren 20 m Druckschläuchen ausgerüstet. Nach Aktenlage war 1912 105 Meter Druckschlauch vorhanden.
Zur Wasserförderung musten bis zu acht Kameraden gleichzeitig pumpen.

Im vorläufigem Plan zur Bildung von Feuerlöschdistrikten vom 16.06.1879 war die Beschaffung unserer Handspritze noch als geplant eingetragen. Im Kreisblatt von 13.August 1879 wurde sie dann aber schon aufgeführt. In dieser Zwischenzeit wurde sie also angeschafft und war dadurch schon vor Gründung unserer Wehr im Ort stationiert.

Die seinerzeitigen Anschaffungskosten sind mit 400,00 Mark angegeben.

1914 wurde unsere Spritze vom Feuerlöschdirektor aus Kiel besichtigt und befunden, das sie nicht mehr den Anforderungen entspricht und daher bis zum 01.10.1915 eine neue zu beschaffen sei.
Die Gemeindeversammlung vom 24.04.1914 erachtetet die Spritze für unsere kleine Gemeinde aber noch als vollkommen ausreichend und betonte das ein brennendes Gebäude sowieso nicht gelöscht werden kann und der Hauptzweck der Spritze darin besteht die vom Feuer bedrohten Nachbargebäude naß zu halten.
Auch würde für eine größere Spritze die dann auch größere Bedienungsmannschaft fehlen.
Darum wurde entschieden die Beschaffung einer größeren Spritze abzulehnen.

Nach Übernahme der ersten Motorspritze 1940 blieb die alte Handdruckspritze weiterhin in unseren Bestand. Bis 1943 ist ihr Verbleib dokumentiert. Das weitere Schicksal jedoch unbekannt.



So ähnlich wird unsere Handdruckspritze auch ausgesehen haben.


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Die Allgemeine Verfügung, betreffend die Anschaffung neuer Feuerspritzen
vom 19.07.1887 sah als Norm für die Handdruckspritzen der Feuerwehren folgende Eigenschaften vor:

* 100 Millimeter weite Zylinder
* bei 30 bis 35 Doppelhüben in der Minute eine Förderung von 170 bis 190 Liter Wasser
* 8 Meter Saughöhe
* 28 bis 29 Meter Strahlweite
* 23 Meter Strahlhöhe
* Verschraubung der Druckschläuche mit Schleswig-Holstein Normalgewinde
* Das Spritzwerk muss einem Wasserdruck von 12 kg auf den Quadratzentimeter drei Minuten widerstehen.



So eine Handdruckspritze zu bedienen war eine mühsehlige Angelegenheit.
Bei diesen Spritzen standen links und rechts Feuerwehrmänner und pumpten was sie nur konnten.
Nach kurzer Zeit musten sie dann auch abgelöst werden.
Somit war der Großteil der Feuerwehrmanschaft hauptsächlich mit der Bedienung der Pumpe beschäftigt.
In den Städten gab es auch noch größere Pumpen bei denen noch mehr Feuerwehrmänner gleichzeitig pumpen musten.
Nur in den Großstädten mit Berufswehren gab es auch Dampfbetriebene Spritzen.





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